Nachlese Digital Festival Nürnberg

Digitale Transformation, agile Organisation, Changemanagement – alles Schlagworte, welche heute über jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter hereinbrechen. Dann heißt es, sich den neuen Ansätzen zu stellen und sie in den eigenen Arbeitsalltag zu integrieren.

Digital Festival Vortrag Werte im Unternehmen
Digital Festival Vortrag: „WERTEDIGITAL: Was zählt der Mensch?“

Was kann aber das Unternehmen, das Management oder die Führungskraft in dieser komplexen Zeit für ihr Team tun? Wie kann sich bei so tiefgreifenden Veränderungen ein Unternehmen treu bleiben? Was zählen dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Mensch? Die Antwort lautet kurz und knapp: Werte. Doch was bedeuten Werte im Unternehmen und wie können diese etabliert bzw. gelebt werden? 

Dieser Fragestellung wollten wir in unserer Vortragsreihe WERTEDIGITAL im Rahmen des Digital Festival Nürnberg 2019 nachgehen. In den Räumen der upDATE im Südwestpark kamen Interessierte zusammen, um der konkreten Fragestellen “Was zählt der Mensch?” nachzugehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen überwiegend aus dem Managementbereich und waren bzw. sind bereits in ihrem Unternehmen mit transformatorischen Prozessen konfrontiert. In einer offenen und engagierten Diskussionsrunde wurden Thesen und Meinungen zu diesem großen Themenkomplex hinterfragt und Ableitungen getroffen. 

Unsere Eindrücke des Digital Festival haben wir in einem Video zusammengefasst.

Diskussionsthemen der Veranstaltung: 

Was bedeutet der Wandel in der Arbeitswelt? 

Die oben angeführten Schlagworte unterstützen und fordern alle das Attribut: Schnelligkeit! Permanente Schnelligkeit und die fortschreitende Digitalisierung rufen bei der Kollegschaft Ängste – und oft erstmal Widerstand – hervor. Welche Rolle dabei die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter als Mensch (weiterhin) spielt, hängt u.a. auch damit zusammen, welche Werte im Unternehmen gelebt werden. 

Sind Werte in der neuen Arbeitswelt überhaupt noch sinnvoll? Oder ist das, was zählt nur noch der Profit auf Kosten der Angestellten? 

Unternehmenswerte dienen – heute mehr denn je – als sicherer Hafen, sozusagen als Leuchtturm in einer sich rasant veränderten (Geschäfts-) Welt. Sie geben Orientierungspunkte für wirtschaftliche Entscheidungen und helfen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Treiber von Unternehmenswerten müssen das Management und die Geschäftsführung sein. Auch Shareholder müssen sich ihrer Verantwortung als Vorbild bewusst sein. Denn es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Fisch immer vom Kopf anfängt zu stinken. Ein fauler Fisch – um die Metapher einmal weiterzuspinnen – ist auf dem Markt nicht mehr wettbewerbsfähig und wird früher oder später aussortiert. Wir folgern also daraus: Gelebte Werte führen zu loyalen bzw. zufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen.   

Wie können Unternehmenswerte kommuniziert werden? 

Neben der Vorbildfunktion der Führungskräfte müssen die Werte auch klar kommuniziert werden – sowohl nach innen als auch nach außen. Hierzu gehört auch das alte Bild des „Ehrbaren Kaufmanns“, der das Leitbild eines verantwortungsbewussten Teilnehmers am Wirtschaftsleben beschreibt (Anm.: Auch die upDATE bekennt sich zu diesem Leitgedanken. Artikel zu diesem Thema finden sie hier und hier). Auch wenn die Grundzüge dafür bereits vor über 800 Jahren formuliert wurden, ist es aktueller denn je. Werden diese Leitsätze – als Person, im Unternehmen, in der Wirtschaft und Gesellschaft – gelebt/umgesetzt, ist die Wahrnehmung dieser Werte nach außen und innen deckungsgleich. Dabei sind die interne und offene Kommunikation notwendig, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mut zu machen, auch kritische Themen anzusprechen.  

Beispiel: Oft heißt es in Unternehmen, dass Feedbackrunden alltäglich und konstruktive Kritik erwünscht sind. Bohrt man aber tiefer, erweisen sich solche Leitgedanken leider häufig als leere Worte: Kritisches Feedback ist eigentlich nicht gewünscht, denn die Geschäftsleitung “mache es so schon immer” und da wären Änderungsvorschläge fehl am Platz. Dann entsteht eine Kluft zwischen Außen- und Innendarstellung, die Glaubwürdigkeit des Unternehmens leidet und – im schlimmsten Fall – kommt es zu Umsatzeinbußen. In Zeiten der permanenten Vernetzung und Viralität heißt der allseits gefürchtete Image-Gau “Shitstorm”. 

Fazit: 

Generell ist mit dem Thema Werte automatisch die persönliche Haltung zu den Werten, zu den Mitarbeitern und auch in der Partnerschaft im geschäftlichen Umfeld erkennbar: Vertrauen zu den Mitarbeitern, deren Kompetenz, deren Bereitschaft Themen zu bewegen. Vertrauen im Umgang mit Geschäftspartnern und dem gegenseitigen Willen etwas gemeinsam zu erreichen.  

Gelebte Werte sind Vertrauen, Vertrauen ist die Grundlage des langfristigen Erfolges und damit auch die Bindung von kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In der heutigen Zeit – darin waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig – kann genau diese Einstellung den großen Unterschied ausmachen.  

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