New Work – Wie arbeiten wir in Zukunft?

Fliegende Autos, menschliche Roboter oder Nahrungsmittel in Pillenform – Visionen der Zukunft gibt es zuhauf. Aber wie werden wir Arbeiten? Wie werden wir unseren Lebensunterhalt bestreiten? „New Work“ ist dabei das gehypte Schlagwort der Stunde, das in vielen verschiedenen Kontexten steht und ist daher mit unterschiedlichen Definitionen hinterlegt. Jedes Unternehmen, jeder Vertreter der New Work-Bewegung setzt in seiner Interpretation einen anderen Schwerpunkt. Doch das Kernthema ist bei allen gleich: Weg von der reinen Lohnarbeit und starren Arbeitsmodellen, hin zu einer sinnstiftenden Tätigkeit und flexiblen Wertschöpfungsprozessen.

Der Begriff wurde bereits in den 1970er Jahren vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann ins Leben gerufen und war als Gegenmodell zum klassischen Kapitalismus gedacht. Bergmann arbeitete drei zentrale Werte der neuen Arbeit heraus: Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Seine Gedanken wurden über die Jahre hinweg aufgenommen und weiterentwickelt. Heute ist New Work ein Sammelbegriff von verschiedenen Ansätzen über die Arbeitsformen der Gegenwart und Zukunft. Die Bandbreite des Begriffs mit tausenden untergeordneten Aspekten kann überfordernd sein. Vor allem stellt sich die Frage, welches Modell das richtige für Sie oder Ihr Unternehmen ist. 

Dass der Begriff – rund 40 Jahre nach seiner „Erfindung“ – wieder an Bedeutung gewonnen hat, kommt nicht von ungefähr. 

Produktivität muss neu gedacht werden 

Vor allem die fortgeschrittene Digitalisierung und neue Technologien in der Arbeitswelt stellen alte Strukturen in Frage. Wenn Routinetätigkeiten künftig Maschinen übernehmen, wird der Anspruch an die übrigen Tätigkeiten höher. Wissen wird zur zentralen Ressource und zum Erfolgsfaktor für Menschen und Unternehmen.  

Mit der Digitalisierung geht auch die Vernetzung unserer Gesellschaft einher. Durch digitale Dienste, Cloud-Systeme oder einfach nur durch das Internet vernetzt sich der Markt zunehmend und wandelt die Wirtschaftsstrukturen. Unternehmen müssen immer flexibler werden und sich an die neue Dynamik schnell anpassen können. Das Innovationspotenzial durch einen besseren Wissenstransfer steigt. Unternehmen wollen und müssen dabei ihre eigene bzw. die Innovationskraft ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen, um mithalten zu können. 

Vielfältigkeit ist gefragt  

Dabei stellt sich die Fragen, ob feste Strukturen und steile Hierarchien noch das effektivste Arbeitssystem sind, wenn es nicht genügend Freiräume für Kreativität gibt. Und ob langfristige Arbeitsverhältnisse künftig überhaupt noch das vorherrschende Modell sein werden, wenn man projektbezogen viele Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten braucht. 

Noch ist nicht absehbar, wohin uns die Digitalisierung führt. Jedoch wird sich die Anzahl der Beschäftigten nicht verändern, sondern die Art der Erwerbsformen, die Aufgaben in der Arbeitswelt und die dafür notwendigen Kompetenzen. Diese Veränderung ist gerade in seinen Anfängen. New Work ist dabei ein Pool aus Ideen und Modellen, wie mit diesem Wandel umgegangen werden kann. 

Geld ist nicht mehr der einzige Motivator 

Die Bedeutung der reinen Lohnarbeit nimmt stetig ab. Mittlerweile gibt es andere Motivatoren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ein Unternehmen begeistern. Einige Firmen haben darauf schon reagiert und formulieren Ziele, die über den eigentlichen Geschäftszweck hinausgehen. Denn für eine sinnstiftende und erfüllende Arbeit sind Menschen bereit weniger Geld zu verdienen. Ein weiterer wichtiger Punkt, der sogar schon in Tarifverhandlungen aufgegriffen wurde, ist „mehr Zeit statt Geld“. Statt einer Gehaltserhöhung verlangen Mitarbeiter mehr Urlaubstage, weniger Wochenstunden oder ein flexibles Arbeitszeitmodell.  

Wertewandel in der Unternehmenskultur 

Für viele Unternehmen ist New Work noch Zukunftsmusik. Jedoch ist der Wertewandel der Arbeitswelt in den jungen Generationen – alle Jahrgänge, die ab den späten 1980er Jahren geboren wurden – bereits fest verankert. Viele Unternehmen werben bereits mit „Startup-Kultur“, flexiblen Arbeitszeitmodellen oder Vergünstigten neben dem Gehalt. Jedoch sind dies meist Marketing-Plattitüden, die im Arbeitsalltag nicht gelebt werden. Da der Begriff der Neuen Arbeit so unklar ist, fällt es Unternehmen schwer, die für sie relevanten Aspekte herauszufiltern. Hinzu kommen Verlustängste von Kontrolle, Entscheidungsgewalt oder Ähnlichem sowie der Angst vor Veränderungen, die dem New Work-Ansatz im Wege stehen. 

Ein Unternehmen kann aber nur dann authentisch agieren, wenn die Unternehmenskultur nach innen wie nach außen kongruent ist. Das Unternehmensleitbild, die Vision und Mission müssen in der Kultur gelebt und intern und extern gleichemraßen kommuniziert werden. Die Umsetzung des Gesagten, im Sinne von „walk what you talk“ wird zum wesentlichen Abgrenzungsfaktor nach Innen bzw. Außen. Authentizität ist in einer kritischen und gut informierten Gesellschaft unabdingbar. 

Bitte nicht vergessen: Der Mensch ist auch noch da 

In all der Komplexität darf aber einer nicht vergessen werden: Der Mitarbeiter als Mensch. Er steht mit seinen Bedürfnissen, seinem Verhalten, den Fähigkeiten und Know-How im Zentrum des Wandels und ist der wichtigste Träger der Transformation

Die Unternehmen müssen lernen, ihre Mitarbeiter als Individuen zu verstehen und eine Arbeitswelt mit digitalen Strukturen schaffen, in der alle effektiv zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen können. Rahmenbedingungen dafür sind Flexibilität, agiles zusammenarbeiten und eine individuelle Gestaltung der Arbeitsumgebung. Laut einer Studie von 

DELL und Intel erreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre höchste Produktivität, wenn sie selbst entscheiden können, wann und wie sie arbeiten wollen.  

Die Menschen in der neuen Arbeitswelt müssen sich ermutigt fühlen, innovativ zu denken und zu handeln. Und das funktioniert nur mit für das Individuum optimalen Arbeitsbedingungen. Trotz dieser Erkenntnisse verlangen 75% der Unternehmen in Deutschland immer noch Präsenz am Arbeitsplatz. 

New Work heißt die Balance zu bekommen zwischen Mensch, Prozessen & Technik 

Egal wie sie es drehen, New Work heißt die Balance zu bekommen zwischen Mensch, Prozesse & Technik. Egal wo sie anpacken, die beiden anderen Elemente gehören mit dazu. 

In diesem großen Feld der New Work, sollten Sie sich zuerst folgende Fragen stellen: 

  • Welches Modell passt in mein Unternehmen? 
  • Wie muss sich die Unternehmenskultur ändern? 
  • Welche Werte müssen wir dafür etablieren? 
  • Wie müssen wir unsere Prozesse strukturieren, um unsere Innovationskraft/Effizienz/Kreativität zu steigern? 

Lassen Sie uns in diesem Kontext in Kontakt treten. Unsere IMPROsessions sind dafür beispielsweise gute Möglichkeiten. 

Weiterführende Links: 

Hier geht es zu unserer YouTube-Playlist zum Thema New Work. Vor allem empfehlen wir das Interview mit Alexander Birken, CEO der Otto Group.

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Passt unser Arbeitsalltag noch zu unserer digitalisierten Arbeitswelt? Wie kann ich flexibler arbeiten und welche Rolle hat meine Führungskraft? Was bedeutet New Work für uns?

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Agile Organisation

Was können wir im Unternehmen tun, um frühzeitig und eigenständig aktiv „Veränderungen“ herbeizuführen? Wohin müssen wir uns entwickeln, wenn wir zukünftig eine wichtige Rolle spielen wollen?

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